Silla Gum Do Ausbildungsinhalte
Was kann bei uns gelernt werden?
Grundschläge
Zu den Grundschlägen zählt man alle jene Schläge, Schnitte und Stiche, welche noch nicht mit anderen Bewegungsformen oder -abläufen kombiniert wurden. Sie dienen vornehmlich als Vorübungen zu den Schwert- und Kampfformen. Sie bilden die absolut notwendige Basis für alles Folgende.
Hierbei gibt es vertikale, horizontale und diagonale Schläge, Schnitte und Stiche in verschiedenen Bewegungsrichtungen und auf verschiedenen Höhen, sowohl ein- als auch zweihändig.
Grundblöcke
Die verschiedenen Blöcke sind dazu da, ein bestimmtes Körperteil erfolgreich vor einem Angriff zu schützen. Auch bei den Grundblöcken handelt es sich um essentielle Basistechniken, auf denen im Folgenden die komplexeren Verteidigungsbewegungen aufbauen.
Schwertziehen
Da man während des Trainings nicht ununterbrochen sein Schwert in der Hand hält, steckt dieses außerhalb der Übungen normalerweise in der Scheide. Somit beginnt also jede Übung mit dem Schwert automatisch mit dem Schwertziehen.
Das Schwertziehen ist jedoch eine Kunst für sich. Das Schwierige ist, das Schwert sauber aus der Scheide zu ziehen und trotzdem die Schnelligkeit zu erlangen, einen Angriff erfolgreich führen oder kontern zu können. Dazu gibt es verschiedene Arten des Schwertziehens, welche ebenfalls separat von weiteren Bewegungen trainiert werden: horizontal, vertikal und diagonal (von unten und von oben).
Sterne
Die sogenannten „Sterne“ sind Übungsformen, die auf kleinem Raum wiederholt dieselben Techniken aber in unterschiedliche Raumrichtungen verketten, so dass der Ausführende zwischen den einzelnen Techniken Drehungen um 90° beziehungsweise 180° im und gegen den Uhrzeigersinn ausführen muss.
Das „Sternelaufen“ erfordert somit mehrere Techniken gleichzeitig: Die Koordination der Beine zur Änderung der Raumausrichtung und Einnahme der stabilen Stände, verschiedene Schrittfolgen kombiniert mit verschiedenen Schlägen, Schnitten, Stichen und Blöcken in verschiedene Richtungen.
Außerdem werden hohe Anforderungen an die allgemeine Koordination, den Gleichgewichtssinn, die Raumorientierung, Köperspannung und Körperbeherrschung gestellt.
Zugformen
Zugformen sind kurze festgelegte Abläufe von Techniken, welche zeigen sollen, in welcher Art ein Kampf gegen einen imaginären Gegner direkt nach dem Schwertziehen weitergeführt werden könnte. Sie beinhalten damit die ersten Verknüpfungen von Schwertziehen und anschließenden Angriffs- oder Verteidigungstechniken.
Schwertformen
Die Schwertformen bestehen auch aus festgelegten Reihenfolgen von Schlägen, Stichen und Blöcken in verschiedene Raumrichtungen gegen verschiedene imaginäre Gegner. Teilweise beinhalten sie auch Rollen und andere Arten des Positions- und Stellungswechsels. Schwertformen sind ebenfalls, wie die Zugformen, ein Kampf gegen imaginäre Gegner, jedoch sind die Schwertformen in ihrer Länge und Schwierigkeit wesentlich komplexer als die Zugformen.
Kampfformen
Die Kampfformen sind keine Kämpfe gegen imaginäre Gegner, sondern es stehen sich zwei Schwertkämpfer persönlich gegenüber. Sie „kämpfen“ mit Bambus- beziehungsweise Holzschwertern in einer festgelegten Reihenfolge von Angriffen, Kontertechniken, Schlägen und Stichen – laufen also gemeinsam eine hochdynamische Form. Dabei ist besonders zu beachten, dass jeder der Kämpfer auf seinen Partner Acht gibt und keine Verletzungen durch Unachtsamkeit entstehen. Verantwortung, gemeinsame Koordination, Präzision und Distanzgefühl stehen bei dieser Übungsform im Vordergrund.
Schnittteste
Bei den Schnitttesten handelt es sich um die Demonstration von präzisen ausgeführten Techniken mit dem Holz- oder Stahlschwert gegen vorgegebenes Material, welches in der vorgegebenen Art und Weise in einem fest definierten Bereich zerschnitten werden muss. Die Qualität des Schnittes zeigt sich im Anschluss an Position, Form und Ausprägung der Schnittstellen im Material.
Bei den Kup-Prüfungen demonstriert der Prüfling das Zerteilen von Papier (Zeitung) mit einem nicht angeschliffenen Holzschwert. Aufgrund der fehlenden Schärfe des Trainingsschwertes kommt es nur bei präzisen ausgeführten Techniken zum Schneiden des Papiers, ansonsten zum Reißen oder auch nur zum Wegfalten der Zeitung.
Schnittteste sind in Prüfungen die Krönung der Prüfungsaufgaben. Ab der Prüfung zum 1. Dan werden gewässerte Schilfmatten mit schnittfähigen Stahlschwertern durchgeschnitten. Diese Übung zeigt auf, ob der Prüfling das Schwert bezüglich der Neigung richtig hält und auch schnittfähig damit umgehen kann. Wenn die Technik beziehungsweise die Haltung des Schwertes unsauber ist, bleibt das Schwert in der Matte hängen, wird verbogen; im schlimmsten Fall wird das Schwert zerstört. Nur mit der richtigen Ausführung der Technik wird die Matte mit einer sauberen Schnittkante in zwei Teile geschnitten.